PRINCE2 Projektmanagement Methode verstehen!
Management‑Zusammenfassung: Diese Darstellung erläutert die Herkunft, Struktur, Zertifizierungen und Vorteile der PRINCE2‑Methode, zeigt Schwächen auf und gibt praktische Anwendungshinweise für Entscheidungsträger.
- Überblick zur Methode PRINCE2
- Struktur der PRINCE2 Methode
- Zertifizierung & Varianten
- Vorteile & Schwächen
Überblick zur Methode PRINCE2
PRINCE2 (Projects IN Controlled Environments) ist eine weltweit verbreitete strukturierte Projektmanagement-Methode, die in den 1970er Jahren ursprünglich im britischen IT‑Bereich entstand und 1996 als generisches Modell eingeführt wurde, um alle Projekttypen abzudecken, nicht nur IT.
Heute zählen mehr als 1,6 Millionen zertifizierte Anwender weltweit, vor allem in Europa, Australien und zunehmend international.
Struktur der PRINCE2 Methode
Prinzipien
Die sieben Prinzipien bilden das Fundament: fortlaufende geschäftliche Rechtfertigung, Lessons Learned, klare Rollen, Phasensteuerung, Management by Exception, Produktfokus und Anpassung an das Projektumfeld.
Themen / Practices
In der aktuellen 7. Edition ersetzen sieben Practices (vormals Themen) die klassische Struktur: Business Case, Organisation, Pläne, Qualität, Risiken, Issues und Fortschritt.
Prozesse
Sieben definierte Prozesse decken den gesamten Projekt‑Lebenszyklus ab: von Start‑up, Initiierung, Lenkung, Kontrolle über Lieferung und Phasenübergänge bis hin zum Projektabschluss.
Zertifizierung & Varianten
Die Zertifizierung gliedert sich klassisch in Foundation und Practitioner; zusätzlich existieren PRINCE2 Agile Foundation und Agile Practitioner, kombiniert klassische Methode mit agilen Ansätzen.
PRINCE2 Practitioner muss alle drei Jahre rezertifiziert werden, seit 2023 gilt diese Vorgabe auch für die Foundation‑Stufe.
Für erfahrene Anwender gibt es außerdem die PRINCE2 Professional‑Bewertung, die nicht klassisch prüfungsbasiert, sondern durch eine praktische Projektaufgabe erfolgt.
Vorteile & Schwächen
Vorteile
Die Methode bietet klare Vorteile: standardisierte Dokumente, einheitliche Sprache, definierte Rollen, aktives Stakeholder‑Management, planbare Kontrolle und effizientes Risiko- und Qualitätsmanagement.
Schwächen
PRINCE2 gerät manchmal wegen der Formalität und Dokumentationslast in die Kritik. Die Anpassbarkeit wird als theoretisch empfunden, in der Praxis erweist sich die Methode mitunter als wenig flexibel, insbesondere in agilen oder kleinen Projekten.
Erfahrungsberichte betonen zudem, dass viele Unternehmen PRINCE2 nur teilweise übernehmen und es weniger als lebendiges System denn als Richtwert nutzen.
Fazit
PRINCE2 ist eine robuste, weltweit etablierte Methodik für kontrollierte Projektumsetzung, strukturiert über Prinzipien, Practices und Prozesse. Sie eignet sich besonders für formale, größere Projekte und Organisationen mit definierter Governance. Der Einstieg erfolgt über Foundation- und Zertifizierung; agile Varianten bieten ergänzende Flexibilität. Trotz starker Standardisierung kann PRINCE2 in kleinen, dynamischen Vorhaben als starr wahrgenommen werden – sinnvolle Anpassung ist entscheidend.